Upcycling: Aus Rüstwagen wird Logistikfahrzeug: Ein Stück Feuerwehrgeschichte in Höchst


Im Wandel der Zeit: In den 1980er Jahren stellte das Land Hessen zahlreichen Feuerwehren Rüstwagen (RW 1) zur Verfügung, die speziell für technische Hilfeleistungen konzipiert waren.

Gerade in den 1990er Jahren erwies sich dieses Fahrzeug mit seiner umfangreichen Ausstattung als unverzichtbar, insbesondere angesichts der steigenden Zahl von Verkehrsunfällen und der wachsenden Anforderungen an die technische Hilfeleistung.

Doch im Laufe der Jahre veränderte sich das Aufgabenspektrum der Feuerwehren und damit auch die Ausstattung der Fahrzeuge. Moderne Löschfahrzeuge wurden zunehmend mit Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung ausgestattet, sodass der klassische, kleinere Rüstwagen RW 1 an Bedeutung verlor. Auch bei der Feuerwehr Höchst i. Odw.  war ein solcher RW 1 – aufgebaut auf einem robusten Unimog-Fahrgestell und ausgerüstet mit einer leistungsstarken Seilwinde – viele Jahre im Einsatz.

Im Rahmen der aktuellen Bedarfs- und Entwicklungsplanung wurde jedoch beschlossen, das Konzept des Rüstwagens nicht weiterzuverfolgen. Stattdessen wurde die technische Hilfeleistungsausstattung auf zwei Löschfahrzeuge verteilt, um die Einsatzfähigkeit weiter zu optimieren. Damit stellte sich die Frage, wie mit dem vorhandenen Unimog verfahren werden sollte.

Die Entscheidung der Feuerwehr Höchst fiel zugunsten eines nachhaltigen Umbaus: Der bisherige Geräteaufbau wurde entfernt und durch einen Plane-Spriegel-Aufbau mit Hebebühne ersetzt. Das Fahrgestell aus dem Baujahr 1989 befand sich in einem sehr guten Zustand – weder altersbedingte Schäden noch Roststellen waren festzustellen. So konnte es optimal für den neuen Zweck wiederverwendet werden.

Das Ergebnis ist ein geländegängiger Gerätewagen-Logistik mit Seilwinde, der die vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr in Zukunft optimal unterstützen wird. Das neue Einsatzfahrzeug wird am Standort Höchst stationiert und bleibt dort bis zur Errichtung des neuen Feuerwehrhauses in Höchst-West im Einsatz. Es ist speziell für den Transport von einsatzspezifischem Material bei Sturm, Hochwasser, Starkregenereignissen und Waldbränden konzipiert. Verschiedene Rollcontainer, Gitter- und Palettenboxen stehen für einen flexiblen und effizienten Einsatz bereit.

Mit diesem Umbau hat die Feuerwehr Höchst i. Odw. ihren Fahrzeugbestand auf den aktuellen Stand gebracht, Ressourcen geschont und zugleich die Gemeindekasse entlastet. Ein gelungenes Beispiel für nachhaltige Modernisierung im Feuerwehrwesen.

 

(Text und Bild von Frank Schnellbacher)